Die Stressmedizin versucht, die medizinischen Herausforderungen, die mit chronischem Stress einhergehen zu meistern.

Das Reaktionsmuster Stress allein, macht erst einmal nicht krank, sondern gehört zum täglichen Leben dazu. Evolutionär betrachtet ist er sogar sehr sinnvoll, zum Beispiel, um vor einem wilden Tier zu flüchten. Heute leben wir in einer modernen Hochleistungsgesellschaft. Höher, weiter, schneller soll es sein und das am besten gleichzeitig. Statt des Säbelzahntigers, jagen uns nun Deadlines, Abgaben und ähnliches. Die natürliche Alarmreaktion des menschlichen Körpers darauf hat sich kaum verändert:

Freisetzung von Stresshormonen (Adrenalin, Noradrenalin, Kortisol), ein schneller, flacher Atem, Anstieg von Herzfrequenz, Blutdruck, Blutzucker, Verlangsamung von Magen,- Darm,- Blasenfunktion und Sexualtrieb.

Gesundheitliche Folgen von Stress

Bei länger andauerndem Stress wird es für den Körper immer schwieriger, auf die Stressauslöser zu reagieren. Es kommt zu dauerhafter Anspannung und Erschöpfungszuständen. Stress bei der Arbeit, in der Familie oder in der Schule, sogar vermeidlich gesunde Maßnahmen zur Selbstoptimierung, wie strenge Diäten oder exzessiver Sport können Stress erzeugen.

Die gesundheitlichen Folgen von chronischem Stress sind so vielfältig wie einschränkend für das eigene Leben: verminderte Leistungsfähigkeit, Bluthochdruck, chronische Müdigkeit, Burnout, Depressionen, oder Verdauungsstörungen gehören zu den möglichen Konsequenzen.

Die Stressmedizin bringt verschiedene Fachkompetenzen zusammen und setzt sich ganzheitlich mit dem Patienten auseinander.

Stressmedizin

Ganzheitliche Diagnostik in der Stressmedizin

Während einer ausführlichen Anamnese werden sowohl körperliche und mentale, als auch soziale Gesichtspunkte mit einbezogen. Denn die Stressoren, die Sie in einen Stresszustand und den Körper in Alarmbereitschaft versetzen, sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Im Anschluss kann das individuelle Stresslevel körperlich gemessen und damit sichtbar gemacht werden. Im Rahmen einer VNS – Analyse werden Herzfrequenz und Herzratenvariabilität bestimmt. Letztere ist normalerweise variabel. Zeigt sie sich jedoch starr, kann das ein erstes Signal für chronischen Stress sein.

Ganzheitliche Therapie in der Stressmedizin

Da es sich bei stressbedingten Erkrankungen um sehr individuelle Leiden handelt, muss auch die Therapie speziell auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnitten sein und im Verlauf angepasst werden. Während der Behandlung setzten wir uns gemeinsam mit Ihren Stressoren und dem Umgang mit ihnen auseinander, woraus dann Strategien für mehr Resilienz im Alltag erarbeitet werden können. Den Stress ganz abzuschaffen wird nur selten gelingen und das ist auch gar nicht nötig, wenn sie genug Widerstandskraft auf körperlicher und geistiger Ebene entwickeln. Diese lässt sich mit Hilfe modernster Therapieverfahren auf- und ausbauen.